Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung via Internet betreffen nicht mehr nur die klassischen Hightech-Branchen und -Berufe und die Produktion („Industrie 4.0“), sondern verändern aktuell auch alle anderen Berufe. Ob digitale Kundenverwaltung oder Online-Verkauf, vollautomatisiertes Warenlager, individualisierte Produktion on demand, 3-D-Baupläne auf dem Tablet oder VR-Brillen in der Weiterbildung – der Umgang mit vernetzten digitalisierten Lösungen wird zu einer Anforderung in allen Berufen und Branchen. Obwohl viele Jugendliche fast rund um die Uhr „online“ sind, fehlen ihnen oft zentrale Kompetenzen im Bereich IT, Computernutzung und Umgang mit Daten. Weder in den Schulen und Berufsschulen noch in der betrieblichen Ausbildung werden bislang digitale Grundkompetenzen regelhaft vermittelt. Die Forschungsstelle des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft e. V. führt deshalb seit Oktober 2017 das Projekt „DIGITALazubi“ durch. Bis Ende 2020 wurden ein Zusatzqualifikation „Digitale Kompetenzen“ für Auszubildende in Hessen sowie eine Trainer-Schulung für betriebliche Ausbildungspersonen und Trainerinnen und Trainer erarbeitet, erprobt und implementiert. Mit der Zusatzqualifikation (ZQ) erwarben die Auszubildenden grundlegende IT-Kenntnisse und überfachliche Kompetenzen, um für die Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 gerüstet zu sein. Die ZQ war berufsübergreifend angelegt. Sie basierte auf einem in Berlin durch das ABB Ausbildungszentrum und die k.o.s. GmbH Berlin entwickelten Konzept, das für Hessen weiterentwickelt wurde.